Neidlinger und Band spielen groß auf

Das war ein Auftakt nach Maß. Gleich zum Start der Feierlichkeiten rund um das 40-jährige Bestehen des Tennis-Club Neckar setzte der Neujahrsempfang ein musikalisches Highlight.
Speziell fürs Jubiläumsjahr hatte Roger Heinemann aber mal wieder seine guten Verbindungen spielen lassen und mit Fritz Neidlinger und Band ein paar ganz Große der Jazz-Szene ins TCN-Clubhaus geholt.
Schon nach den ersten Tönen des Quartetts sprang der Funke über, wurde jedem klar, dass hier wahre Meister an den Instrumenten standen, die, zum Teil gerade wieder aus New Orleans zurückgekehrt, auf Anhieb perfekt harmonierten und die Jazz-Matinee zu einer Wiedersehenssession voll überbordender Spielfreude machten.
Im Gepäck hatten Neidlinger und Co. jede Menge Klassiker aus dem "Great American Songbook", unsterbliche Melodien zum Mitswingen und Fingerschnippen. Für jedes eingestreute Solo gab es Szenenapplaus, und nach jedem Stück brach ein wahrer Begeisterungssturm über das Jazz-Quartett herein. Nicht nur die Clubmitglieder, auch die Musiker Willi Straub (Keyboards), Heinz Treiber (Schlagzeug, Gesang), Heinz Möllmann (Gitarre) und Fritz Neidlinger (Saxofon und Klarinette)fühlten sich sichtlich wohl in dieser tollen Atmosphäre und geizten am Ende nicht mit lautstark eingeforderten Zugaben.

Mannheimer Morgen/Ausgabe Rhein Neckar 17.01.2013

 Die Winzergenossenschadt feierte das "Schriesecco" Jubiläum am Kelterhaus

Schriesheim. (sk) "Bei mir bist du schään": ein etwas zweischneidiges Kompliment zwar, aber gehaucht und mit kratziger Stimme von Fritz Neidlinger ins Mikro gesungen, mochte es durchaus als Schmeichelei durchgehen.
Das Stück war der Auftakt zum Schriesecco-Festival, das die "Fritz-Neidlinger-Jazz-Cats" in einen musikalischen Frühschoppen der Extraklasse verwandelten. Willy Straub servierte dazu Klavier-Improvisionen, Brian Henderson zupfte unverwüstlich am Bass, und Walter "Kippe" Helbig tat das Seinige am Schlagzeug. Wenn Neidlinger mal nicht sang, griff er zum Saxofon wie beim Saint-Louis-Blues oder der flotten, Saxofon-lastigen Version von "All of me".
Ein Sommerfest zu Ehren des Schriesecco, das hatte die Winzergenossenschaft mit dem Fest bei der Kelterhalle geplant. 

Rhein Neckar Zeitung - 25.Juni 2012

 

Lichterfest im Schwetzinger Schlosspark:
15000 Menschen genießen entspannte Atmosphäre
....................  Während zeitgleich beim Internationalen Jazzfestival In Montreux am Genfer See die letzten Gruppen auftraten, stand mit Fritz Neidlingers „Jazz Cats“ eine der besten Jazzformationen der Region auf der Bühne. Die Bäume am gegenüberliegenden Ufer des Weihers zeichneten dunkle Silhouetten in das letzte Blau der einbrechenden Dunkelheit, am Ufer saßen Paare und blickten hinüber – Klein-Montreux auf Schwetzinger Terrain. Fritz Neidlinger und Cats tischten feinen Swing, superben Dixie und mit „Girl of Ipanema“ – gesungen auf portugiesisch!“ – warm temperierten Bossa Nova auf. 

Schwetzinger Zeitung – 20. Juli 2009 / Seite 7 – Sibylle M. Derr

Raue Stimme und ein Herz für alte Nummern
Fritz Neidlinger spielt mit seinen Jazz Cats Swing- und Dixie-Klassiker auf dem Gutshof Rehhütte in Limburgerhof

Kennen Sie den deutschen Text des Swing-Klassikers „Some of these days "? Nun, der geht so: „Der Onkel Fritz aus Ludwigshafen, kann keine Nacht mehr ruhig schlafen, das gibt 's doch nicht, o nein, o nein, das kann doch nur der zweite Frühling sein ". Der Onkel Fritz mag ein Alter ego von Fritz Neidlinger sein, jedenfalls hatte der Jazz-Haudegen noch so manche deutsche Textvariante parat beim Auftritt mit seinen Jazz Cats im Gutshof Rehhütte. Mit resonanzreich röhrender Satchmo-Stimme sang Neidlinger nur zu gerne die Jazz-Standards im englischen Original, bevor er die launige Variante deutscher Jux-Verse aufgriff.
Eine sehr heitere, sympathische Open-Air-Atmosphäre herrschte auf dem BASF-Gutshof  –ein idealer Ort für Freilicht-Konzerte. Und Neidlinger ist ein glänzender Entertainer, der die gute Stimmung trefflich zu schüren weiß. Den St.Louis Blues von W.C. Handy ließ Neidlinger am Tenorsaxophon lustvoll aufröhren, rau und bärbeißig – und genauso rau sang er dazwischen. „Die Klarinettenpolka des Dixieland "kündigte Neidlinger den Wild cat blues an, den er eben auf der Klarinette genüsslich miauen ließ. Die Jazz Cats haben alles im Repertoire, was das Herz der Swing-, Dixie- und Oldtime-Freunde höher schlagen lässt, die Standards ebenso wie die Authentizität und das Herz für die alten Nummern.
Neidlinger und seine Jazz Cats sind Profis genug, um den New Orleans Jazz und Swingnummern gut und echt klingen zu lassen: Willi Straub wirbelte die Tasten seines E-Pianos munter auf oder ließ in lässiger Honky-Tonk-Manier entspannte Laune einziehen und genauso vergnüglich ließ Neidlinger das Sopransaxophon singen. Walter „Kippe "Hilbig an den Drums gab den Klängen swingende, federnde Fahrt und Ryan Henderson am E-Bass ließ den alten Jazz schon auch mal in die Neuzeit einfahren mit slap-Techniken und funky Impulsen. Der technische Fortschritt macht 's möglich, dass Trompeten auf dem Keyboard gesampelt  werden können, drum ließ Straub die Blechblasinstrumente schöne Farbe gewinnen bei Glenn Millers „In the mood ".Und noch so manch andere digitale Trompete ließ er mit dem Saxophon um die Wette strahlen, verzweigten und vereinten sich die beiden in lustvollster New-Orleans-Manier. In Nina Simones „My baby just cares for me "sang Straub selber von der vorbildlichen Geliebten, die sich nichts aus noch so tollen Autos und Reichtümern macht, sondern nur den Freund im Sinn hat. Nicht minder rühmenswert mochte eine andere Frau sein,„Dina "nämlich: „Dina – is there anybody finer in the state of Carolina "war die rhetorische Frage, die Neidlinger singend in die Runde schickte.
Bei „Blueberry Hill "war plötzlich auch ein Frauenchor im Background singend mit von der Partie – vom Keyboard abgerufen freilich auch dieser. Und weil dies eine so trefflich entspannte und launige Nummer ist, hatte Neidlinger schnell auch eine deutsche Textvariante gefunden: „Ich fand mein 'Zahn am Blaubeerenhang ".
Ein glänzender Entertainer, der die gute Stimmung beim Konzert in Limburgerhof trefflich zu schüren wusste: Fritz Neidlinger.

4. August 2004 Rheinpfalz / Rainer Köhl

Beim „Altstadt-Boogie“ swingten alle mit
....... Fritz Neidlinger, Ehrenbürger von New Orleans, bot mit seiner Band „Jazz Cats“ in der Festhalle des PZN einen wahren Ohrenschmaus für alle Freunde des Jazz, Swing und Dixie.

Das Konzert startete beschwingt mit dem Titel „Ain’t she sweet“ aus den Goldenen 20ern. Gekonnt interpretierten die „Jazz Cats“ um Fritz Neidlinger (Tenorsaxofon. Klarinette, Gesang) bekannte Jazz-Melodien wie „When you’re smiling“, „Summertime“ oder „What a wonderful world“. Klaus Gaa mit Trompete und Flügelhorn, Willi Straub am Klavier, Brian Henderson am Kontrabass und Walter Helbig am Schlagzeug zeigten bei den unterschiedlichen Stilen die ganze Bamdbreite ineinander übergehender und virtuos gespielter Soli bis hin zum harmonischen Zusammenspiel. Großen Beifall erntete Walter Helbig für sein Schlagzeugsolo bei „Caravan“.
Beim „Basin Street Blues“ zeigte der aus Schottland stammende Brian Henderson sein Können. Nicht nur in diesem Stück standen sich Fritz Neidlinger und Klaus Gaa mit Klarinette und Trompete wie  in einem Dialog gegenüber, manchmal lieferten sie sich auch ein wahres Duell mit Saxofon und Flügelhorn, um dann wieder Harmonien wie aus einem Guss zu spielen. „My baby just cares for me“ wurde stilsicher mit einem Gesangs- und Klaviersolo von Willi Straub eingeleitet. Mit „In the mood“ beendete „die kleinste Big Band der Welt“ (so Fritz Neidlinger) den ersten Teil des Konzertes.
Weitere Highlights folgten Schlag auf Schlag im zweiten Teil wie „Hello Dolly“, „Wild Cat Blues“ oder der „Altstadt-Boogie“, eine Eigenkomposition von Fritz Neidlinger. Das Publikum swingte begeistert mit und wurde von der Band mit drei Zugaben belohnt.
Wer bei dem Titel „What a wonderful world“ (gesungen von Fritz Neidlinger) die Augen schloss, konnte sich gut vorstellen, den in New Orleans aufgewachsenen Louis Armstrong persönlich vor sich zu haben.

Rhein Neckar Zeitung - 30.Juli 2009 / Seite 6 - Irene Thomas

Von allem etwas und von nichts zu viel

 ..........“Bedebebopbedebe.....! Schon von Ferne waren die lautmalerischen Scat-Silben zu hören, mit denen Kontrabassist Brian Henderson seine rhythmisch ausgefeilte Soloimprovisation beim Jazzfrühschoppen im MFC 08 Lindenhof begleitete. Wie ein Winzer die Trauben von den reifen Reben abuieht, so zupfte und wischte Henderson die Töne von den Saiten seines Basses. Und schnell war klar: Spencer Williams’ „Basin Street Blues“ klingt auch heute noch in der Interpretation der „Fritz Neidlinger Jazz Cats“ gut. Auf keinen bestimmten musikalischen Stil wirklich fixierbar, wand sich das musikalische Chamälion durch diesen Sonntagvormittag.
Durch verschiedene Epochen und  Stimmungen der Unterhaltungsmusik gab Neidlinger dem Publikum von allem etwas, von nichts jedoch zu viel: Ein bisschen Ragtime, ein bisschen Swing, Dixieland und Bebop waren dabei. Mit Titeln wie dem jiddischen Musicalsong „Bei mir bistu shein“,  Kurt Weills Vertonung der „Moritat von Mäckie Messer und dem „Altstadtboogie“, gelangen dem Quartett Show-Höhepunkte, für die das zahlreich erschienene Publikum sich mit großem Beifall erkenntlich zeigte.

18.September2009 MannheimerMorgen (am)